Ludwig Justis "Konstruierte Figuren und Köpfe unter den Werken Albrecht Dürers" (1902) ist die bislang einzige Untersuchung, die sich Dürers Kopfkonstruktionen ausführlich widmet. Darin betrachtete der Autor idealkonstruierte Profilköpfe und Köpfe in Vorderansicht, um an ihnen einige Gemeinsamkeiten und Abweichungen festzustellen.
Für den Kunsthistoriker lag ein "vollständiges Schema" vor, wenn der Kopf 1/8 der Körperlänge maß und das Gesicht 1/10. Das Gesicht war dreigeteilt in die Abschnitte Kinn bis Nasenspitze, Nase bis Augenbrauen und Brauen bis Haaransatz. Dies sind die Idealmaße von Vitruv (siehe Regeln des Vitruv).
Der Kopf eines Mannes war nicht Teil der damaligen Analyse, doch Justi lieferte 1921 für Campbell Dodgson ein erstes, unklares Schema. Es gründet auf nicht mehr nachvollziehbaren Annahmen. Das Ergebnis bleibt vage und wenig ambitioniert: Es unterschätzt Dürers Drang nach wissenschaftlicher Erneuerung der Malerei.