Wiederholung!

(Bild 9) Albrecht Dürer (zugeschrieben), Das Schweißtuch der Veronika, um 1513/1515 (?), Federzeichnung, 11,8 x 10,6 cm, Inv.Nr. 3132, Albertina / Wien
(Bild 9) Albrecht Dürer (zugeschrieben), Das Schweißtuch der Veronika, um 1513/1515 (?), Federzeichnung, 11,8 x 10,6 cm, Inv.Nr. 3132, Albertina / Wien

Fast alle der beim Kopf eines Mannes beschriebenen Konstruktionsschritte finden sich in der kleinen Federzeichnung eines Christuskopfes im Bestand der Wiener Albertina wieder.

 

So lässt sich ein Quadratnetz zur Einteilung der Gesichtsabschnitte 'bauen'. Darin eingezogene Diagonalen gehen genau an den Mundwinkeln vorbei und passen beide Augen an der Unterseite ein. Streifen-Unterteilungen können über die Augen- und Mundzone gelegt werden.

 

Sämtliche Äquidistanzen sind repetiert und der Radius des inneren Konstruktionskreises erreicht Augen- und Mundwinkel. Das gleichseitige Dreieck verbindet Augen und Nasenspitze und selbst die Diagonalen zwischen Kinn und Scheitel haben ihren Schnittpunkt in den Augen.

 

Dürer rekurrierte mit Sicherheit auf Christus-Darstellungen altdeutscher Meister wie Martin Schongauer oder der Meister ES. Diese Künstler setzten mit vergleichbaren Strategien das Antlitz Jesu regelhaft zusammen (siehe Christi Ebenmaß).